➡️ Das Drei-Speicher-Modell




❓ Ist dir das auch schon passiert?

Dein Schädel brummt, du hast das Gefühl, dir nichts Zusätzliches mehr merken können? An die Dinge, die du erst ein paar Wochen zuvor in einer Vorlesung gehört hast, kannst du dich bereits fast gar nicht mehr erinnern?

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Dann hilft das Drei-Speicher-Modell, dir zu verstehen, was in deinem Gehirn vor sich geht! Es erklärt dir, wie dein Gedächtnis funktioniert und kann dir helfen zu verstehen, wie du besser lernen kannst.



🎯 Lernziele

Nach Bearbeitung dieses Learning Nuggets kannst du...

  • ...die drei Komponenten des Gedächtnisspeichermodells (Ultrakurzzeitgedächtnis, Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis) beschreiben.
  • ...einordnen, was diese drei Komponenten für den Lernprozess bedeuten. 


🧠 Welche Aufgaben haben die 3 Gedächtnisarten?

[1] Ultrakurzzeitgedächtnis


Das Ultrakurzzeitgedächtnis (kurz: UKG) kann man sich als eine Art Filter oder Sieb vorstellen. Über deine Sinneskanäle (👀👂✋👃👄) nimmt dein Gehirn um dich herum sehr viele Informationen gleichzeitig wahr. Müsstest du alle diese Eindrücke gleichzeitig verarbeiten, könnte sich das beispielsweise auf deine Fähigkeit, dich zu konzentrieren, sehr störend auswirken. Glücklicherweise filtert das UKG diese Eindrücke vor.

Trifft ein Sinneseindruck auf das Gehirn, wird dieser bis zu einer Viertelsekunde vom UKG geprüft und dann entweder an das Kurzzeitgedächtnis weitergegeben oder schlicht verworfen. 

Tipp: Das UKG kannst du selbst für deinen Lernprozess positiv beeinflussen! Indem du so wenig wie möglich unnötige Störquellen (z. B. Lärm, Musik, zusätzliche Bildschirme) um dich herum zulässt, die du über deine Sinneskanäle aufnehmen würdest, kannst du deine Fähigkeit, dich zu konzentrieren, stark verbessern. Das UKG muss dann nicht so hart arbeiten.


[2] Kurzzeitgedächtnis / Arbeitsspeicher


Du kennst ihn vielleicht aus deinem Computer: den Arbeitsspeicher. Dort wird eine begrenzte Menge an Daten zwischengespeichert, die der Computer aktiv verwendet und auf die er schnell zugreifen muss. Und tatsächlich gibt es so etwas in deinem Gehirn auch!

Das Kurzzeitgedächtnis (kurz: KZG) kann die Informationen, die du etwa gesehen, gehört oder gefühlt hast, ca. 15-20 Minuten behalten, bevor diese entweder a) ins Langzeitgedächtnis übertragen werden oder b) vergessen werden. Das KZG richtig zu beeinflussen, ist in deinem Lernprozess besonders wichtig, denn es kann gleichzeitig nur 7±2 Elemente aufrechterhalten.


[3] Langzeitgedächtnis


Die sprichwörtliche Festplatte unter den Gedächtniskomponenten stellt das Langzeitgedächtnis (kurz: LZG) dar. Weil es schier unbegrenzt Informationen behalten kann, dient es dazu Informationen potenziell lebenslang zugänglich zu machen. Damit der "Speichervorgang" von KZG zu LZG auch funktioniert, musst du strategisch vorgehen. Das schaffst du dadurch, dass du Informationen mit bereits in deinem Gehirn vorhandenem Vorwissen (sehr gut funktionieren Bilder oder Begriffe) verknüpfst. Dadurch können Informationen besser verarbeitet bzw. abgerufen werden. 

Dadurch knüpfst du dir buchstäblich dein eigenes neuronales Netz im Gehirn, indem du die Verbindungen zwischen den zentralen Schaltstellen, den Synapsen, verstärkst.


❗ Das solltest du dir merken!




🤔 Jetzt bist du dran – Wie gut weißt du über das Drei-Speicher-Modell Bescheid?





🔗 Reflexion

Führe einmal selbst folgendes Experiment zum Kurzzeitgedächtnis durch!




📚 Quellen / Weiterführende Informationen