7. Zielgruppen für Lehrwerke

7.4. einsprachige und zweisprachige Lehrwerke

Für Deutsch als Fremdsprache ist schon immer eine Zweiteilung zu beobachten gewesen: Es gab und gibt die im deutschsprachigen Raum hergestellten, weltweit vertretenen einsprachigen Lehrwerke. Alle Beispiele, die Sie in diesem Kapitel bisher gesehen haben, stammen aus einsprachigen Lehrwerken. Daneben gibt es die in bestimmten Ländern produzierten zweisprachigen Lehrwerke. Diese nehmen für sich in Anspruch, durch die Zweisprachigkeit und durch die Arbeit mit dem Kontrast zwischen Erstsprache und Deutsch den Lernenden in einer Weise beim Deutscherwerb zu helfen, wie das einsprachige Lehrwerke nicht können. Der Kontrast kann sich auf unterschiedliche Gegenstände beziehen, in den beiden folgenden Abbildungen zum Beispiel auf Wortschatz und Landeskunde. Aber auch die Arbeit mit Kontrasten bei der Ausspracheschulung, der Grammatikvermittlung oder der interkulturellen Kommunikation sind möglich, z.B. wenn unterschiedliche Vorstellungen von höflichem Verhalten thematisiert werden. Das ist ein hoher Anspruch; immer eingelöst wird er nicht. Wenn die Zweisprachigkeit bei einem Lehrwerk eine Rolle spielt, dann muss sie sich auf die Gestaltung des Lernmaterials insgesamt beziehen. Wenn z.B. nur die Arbeitsanweisungen eines ansonsten einsprachigen Lehrwerks in die Erstsprache der Lernenden übersetzt wurden, handelt es sich nicht um ein zweisprachiges Lehrwerk, das aus den Kontrasten Hilfen für die Lernenden produziert.