6. Das Sprachniveau eines Lehrwerks

6.3. Gedanken zum GeR

Mit dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen wurden traditionelle Unterscheidungen der Beschreibung des Sprachstandes von Lernenden wie Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene ersetzt durch die Niveaustufen A1, A2, B1, B2, C1 und C2. Für diese Niveaustufen liegen jeweils allgemeine Kann-Beschreibungen vor. Die Niveaustufen beschreiben, was eine Lernerin / ein Lerner können soll, nicht, welche sprachlichen Phänomene in einem Lehrwerk behandelt werden. Innerhalb kurzer Zeit haben sich fast alle Lehrwerke auf diese Niveaustufen eingestellt. Allerdings kann man feststellen, dass es nicht immer ganz einfach ist, die allgemein formulierten Kann-Beschreibungen in Lernmaterial umzusetzen, so dass diese in verschiedenen Lehrwerken unterschiedlich realisiert werden. Es lohnt sich also, vor Einführung eines Lehrwerks genauer hinzusehen, wie die jeweilige Niveaustufe in einem Lehrwerk umgesetzt wurde. Auch kann man besser zusätzliches Material in den Unterricht bringen, das zum Sprachstand der Lernenden passt, wenn man sich klarmacht, wie sich die verschiedenen Niveaustufen konkret in sprachliches Material übersetzen lassen.