Warum sollte ich mich aktiv beteiligen?
Transkription:
Wenn ihr erfolgreich studieren wollt, hilft euch das aktive Lernen – schaut euch dazu gern auch die Einheit an! Aktiv zu lernen, ist – wissenschaftlich belegt – viel effektiver als passiver Wissenskonsum. So spart ihr euch viel Stress, denn ihr nutzt eure Zeit maximal aus. Wenn ihr euch aktiv an den Lehrveranstaltungen beteiligt, arbeitet ihr sozusagen für die Prüfung „vor“, und gebt eurem Gehirn die Chance, nachhaltig Wissen aufzubauen.
Wie aber effektiv aktiv mitarbeiten? Dafür kannst du verschiedene Strategien nutzen:
1. Intensive Vorbereitung auf die Lehrveranstaltung
Deine Vorbereitung ist nicht nur wichtig, weil sie oft gefordert wird. Wenn du dich gezielt auf eine Lehrveranstaltung vorbereitest, kannst du die Inhalte im eigenen Tempo und in deinem Lernstil aufnehmen und so z. B. Zusammenhänge begreifen und wiedergeben oder offene Fragen formulieren. Das zahlt sich während der Vorlesung oder im Seminar aus. In der Veranstaltung selbst kannst du dann leichter folgen, dein Verständnis der Inhalte mit dem abgleichen, was du von der oder dem Dozierenden hörst, oder gezielt Fragen stellen.
2. Aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung
Während der Vorlesung ist es wichtig, dass du aktiv zuhörst, mitdenkst und mitschreibst. Das geht am Besten, wenn du Ablenkungen vermeidest und aufmerksam bist. Zum Beispiel kannst du dein Smartphone in der Tasche lassen, um nicht im Internet zu surfen, oder dich in die vorderen Reihen des Hörsaals setzen, um konzentrierter zuzuhören.
Um das Gehörte ad-hoc zu verarbeiten, ist es hilfreich, sich strukturierte Notizen zu der Vorlesung zu machen. Dabei geht es weniger darum, alles, was der*die Dozierende sagt, mitzuschreiben, sondern die Kerngedanken in eigenen Worten zusammenzufassen und Fragen zu notieren. (In der nächsten Einheit stellen wir dir dazu einige Methoden vor, die dir helfen, deine Notizen zu strukturieren und aufmerksamer der Vorlesung zu folgen.) Wenn du etwas nicht verstanden hast oder dir etwas unklar ist, trau dich, Nachfragen zu stellen.
3. Aktive Nachbereitung der Lehrveranstaltung
Es ist normal, dass du trotz einer intensiven Vorbereitung nicht alle Zusammenhänge und Inhalte aus der Lehrveranstaltung sofort begreifst und behältst. Nutze daher die Zeit nach der Veranstaltung, um diese nachzubereiten. Die Erinnerungen an deine Notizen und Fragen sind dann noch frisch. Es wird dir leichter fallen, wenn du dich direkt nach der Lehrveranstaltung auch nur eine halbe Stunde oder eine Stunde hinsetzt als ein paar Wochen später kurz vor der Klausur. Sieh deine Mitschriften durch, reduziere und fasse sie zusammen (z. B. mit der hier vorgestellten Cornell-Methode). Das gibt dir die Möglichkeit, nicht verstandene Inhalte und Zusammenhänge in der nächsten Lehrveranstaltung direkt zu erfragen.
4. Begleitende Erarbeitung eigener Materialien
Eine sehr hilfreiche Strategie, insbesondere auch für das nachgewiesenermaßen weniger arbeitsintensive langfristige Lernen, ist es, semesterbegleitend eigene Lernmaterialien, wie z.B. Anki-Lernkarten, Mindmaps oder andere Zusammenfassungen zu erstellen und dich selbst mithilfe dieser Materialien abzufragen, oder sie in einer Lerngruppe einzusetzen und dich mit anderen zusammen zu testen. So kannst du immer wieder zu schweren Inhalten und Zusammenhängen zurückkehren, bis du sie wirklich gemeistert hast. Bei Unsicherheiten helfen euch eure Dozierenden ganz sicher gern weiter.