➡️ Langfristige Lernstrategie




❓ Kennst du das?

Das Semester hat gerade erst angefangen, so schnell es schreitet es aber nun in großen Schritten wieder seinem Ende zu. Und damit beginnt nun auch wieder die Zeit, die ein ums andere Mal die Bewährungsprobe für dich und deine Mitstudierenden darstellt: Die Prüfungsphase.

Du hast das Semester über die Zeit mit Freund:innen genossen, warst feiern, vielleicht bist du sogar zwischenzeitlich verreist. Wenige Wochen vor einer sehr wichtigen Prüfung verschaffst du dir einen Überblick über den zu lernenden Stoff und merkst: Das wird eng! Aus der Vergangenheit erinnerst du dich aber, dass du auch mit sehr stressigen und kurzen Lernphasen vor Prüfungen bisher passable Noten erhalten hast.

Doch ist das umgangssprachlich bekannte „Bulimielernen“ beziehungsweise eine kurzfristig angelegte Lernstrategie tatsächlich so effektiv? 



🎯 Lernziele

Nach Bearbeitung dieses Learning Nuggets kannst du...
  • ...einordnen, warum eine langfristige Lernstrategie vorteilhafter als eine kurzfristige Lernstrategie ist.
  • ...beschreiben, welche Aspekte zu einer langfristigen Lernstrategie gehören.


🧠 Verteiltes Lernen

Vor allem unter Schüler:innen, aber auch Studierenden ist ein Irrtum sehr weit verbreitet: Mit dem Üben und Lernen erst kurz vor einer Prüfungssituation zu beginnen sei nicht nur eine geeignete, sondern darüber hinaus noch eine sehr effiziente Lerntechnik.

Unter anderem der Vergleich mit zwei anderen Kontexten kann dir verdeutlichen, wo langfristige Strategien unbedingt notwendig sind.



[1] Was zeichnet eine langfristige Lernstrategie aus?

Verteiltes Lernen bezeichnet eine Lernstrategie, bei der die Gesamtzeit, die du aufwendest, um einen bestimmten Lernstoff zu lernen, auf mehrere Lernsitzungen verteilst, anstatt sie in einer Lernsitzung zu konzentrieren. So ist es für das langfristige Behalten von Informationen zum Beispiel vorteilhafter, wenn du den gleichen Lernstoff nicht vier Stunden am Stück durcharbeitest, sondern stattdessen Lernpausen einlegt und beispielsweise jeden Tag eine Stunde investiert.

Wenn du Lernaktivitäten über einen längeren Zeitraum verteilst kann das zu einer erheblichen Zunahme des Lerneffekts führen – und das ohne, dass du insgesamt mehr Zeit für deinen Lernprozess investieren musst, als du das getan hättest, wenn du erst sehr kurz vor einer Prüfungsleistung anfängst zu lernen.

 

[2] Wie funktioniert langfristiges Lernen in der Praxis?

Bei der langfristigen Lernstrategie bereitest du deine Lernunterlagen über einen längeren Zeitraum hinweg vor und wiederholst die Inhalte regelmäßig. Das bedeutet, zu Beginn der Vorlesungszeit, einzelne Vorlesungen zusammenzufassen und die Zusammenfassungen wöchentlich zu erweitern.

Diese Lernstrategie ist natürlich wesentlich aufwendiger als sehr kurzfristiges Lernen, da bereits die Erstellung der Lernunterlagen mehr Zeit erfordert. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass du dieses Wissen auch noch Monate später nutzen kannst.



❗ Das solltest du dir merken!

Eine langfristige Lernstrategie bietet dir große Vorteile gegenüber sehr kurzfristigem Bulimielernen. Diese liegen vor allem darin, dass du damit erlerntes Wissen tiefgreifender verstehst und länger präsent hast.



🤔 Jetzt bist du dran – Wie gut weißt du über langfristige Lernstrategien Bescheid?





🔗 Reflexion

Praktisch anwenden kannst du diese Lernstrategie zum Beispiel durch eine Kombination aus den beiden Lernmethoden Active Recall und Spaced Repetition, über die du hier mehr erfährst.



📚 Quellen / Weiterführende Informationen

  • Dunlosky, J., Rawson, K. A., Marsh, E. J., Nathan, M. J., & Willingham, D. T. (2013). Improving students’ learning with effective learning techniques: Promising directions from cognitive and educational psychology: Promising directions from cognitive and educational psychology. Psychological Science in the Public Interest: A Journal of the American Psychological Society, 14(1), 4–58. https://doi.org/10.1177/1529100612453266
  • Kurz- oder langfristige Lernstrategie? (o. J.). Uni-hamburg.de. Abgerufen 31. Juli 2022, von https://sumo.blogs.uni-hamburg.de/?p=4516