Einheit 1: Lernen lernen – Grundlagen

Website: Moodle-Kursserver der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Kurs: Digital Learning Kit - Selbstlernangebot für das Studium mit digitalen Tools
Buch: Einheit 1: Lernen lernen – Grundlagen
Gedruckt von: Gast
Datum: Freitag, 22. November 2024, 01:19

Beschreibung



Übersicht




Aktives Erinnern

Wie lerne ich effektiv?

Hier möchten wir euch zeigen, wie Lernen wissenschaftlich gesehen effektiver ist: So kannst du in derselben Zeit mehr lernen und bekommst am Ende bessere Noten auf deine Klausuren! Was ist der Schlüssel dafür? - Aktives Erinnern!

Und was bedeutet das? Studien zeigen, dass Lernprozesse deutlich erfolgreicher ablaufen, wenn sich ProbandInnen aktiv an Inhalte erinnern, statt diese passiv zu konsumieren. Es ist also effektiver, sich abzufragen oder jemandem etwas aus der Vorlesung zu erklären, als die Materialien zu lesen und z. B. anzustreichen! Zudem merkt man dann häufig auch selbst, wenn man bei bestimmten Inhalten noch unsicher ist, denn dann fällt einem das Erklären schwerer. Allein mit diesem Tipp wirst du viel Zeit sparen. Natürlich ist das Abfragen und aktives Erinnern anstrengender, dafür ist es um ein Vielfaches ergiebiger, denn dein Gehirn kann in dieser Zeit wirklich Wissen aufbauen. 

Übrigens:

Selbsttests und Abfragen sind sogar dann effektiv, wenn man vorher noch nichts über den Sachinhalt wusste - solange man anschließend auch die Antworten nachschaut: Das Gehirn erinnert sich an die Relevanz des Inhalts und merkt ihn sich dann beim Nachschauen besser.

Hier sind ein paar konkrete Vorschläge, wie du die Methode des Aktiven Erinnern umsetzen kannst - alleine oder mit anderen zusammen. Klicke auf die Hotspots, um mehr zu erfahren!



Transkript der Inhalte




Langfristige Lernstrategie

Wie merke ich mir Dinge langfristig?

Mit den Pfeiltasten auf deiner Tastatur kommst du auf die nächsten Seiten dieser Präsentation (Windows). Alternativ kannst du unter den Folien auf das kleine Dreieck klicken.


Transkript des Inhalts



Neurale Fokus- und Ruhephasen

Wieso hilft es beim Lernen, sich (mental) auszuruhen?

Für das Lernen ist nicht nur das fokussierte Aufnehmen von Informationen wichtig, sondern - wissenschaftlich bewiesen - auch die Ruhephasen zwischen den Lernphasen und auch genügend Schlaf! Was es bedeutet, fokussiert zu lernen, ist sicher klar: aktiv die Informationen aufzunehmen, vielleicht auch mit der Technik der verteilten Wiederholung. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Es gibt auch das so genannte „diffuse Denken“, das genauso wichtig ist!

Was ist diffuses Denken?

Beim diffusen Denken wird nicht auf eine bestimmte Sache fokussiert. Es betrachtet vielmehr das "große Ganze" - die Sichtweise aus hoher Flughöhe auf eine Aufgabe, ein Thema oder ein Problem. Diffuses Denken entsteht, wenn du deinen Gedanken freien Lauf lässt und zufällige Verbindungen herstellst, die für Kreativität unerlässlich sind. Dies ist nicht auf eine bestimmte Region des Gehirns beschränkt, sondern geschieht überall. Das ist das Schöne am diffusen Denken: Dein Gehirn hat die Möglichkeit, alle Informationen außerhalb der begrenzten, hyperfokussierten Sichtweise in Betracht zu ziehen.

Wie kann ich diffuses Denken anwenden?

Normalerweise passiert diffuses Denken automatisch, wenn wir Aufgaben erledigen, die nichts mit Arbeit zu tun haben. Aber während wir bei der Arbeit oder beim Lernen am häufigsten fokussiert denken, liegt dein größtes Kreativpotenzial und Problemlösungskompetenz im diffusen Denkmodus. Du kennst es vielleicht: Plötzlich kommst du auf die Lösung einer schweren Aufgabe, wenn du gerade duschst oder spazieren gehst und gar nicht aktiv daran gedacht hast.

Aus diesem Grund kann eine Pause vom Lernen oder ein „Schlaf darüber“ tatsächlich zu wichtigen Durchbrüchen führen. Während dein bewusster Geist entspannt ist, ist dein Gehirn in der Lage, eine kreative Lösung für ein Problem zu finden oder Ideen zu verknüpfen, die dir bisher entgangen sind.

Diffuses Denken kann zum Beispiel während den folgenden Aktivitäten stattfinden:


Bildquellen:
Musik hören - Kojo Kwarteng/Unsplash
Natur beobachten- Andrew Ridley/Unsplash
Kaffee machen - Kayla Phaneuf/Unsplash

Verknüpft lernen als Lernstrategie

Wie gehe ich beim Lernen vor?





Die Loci-Methode für das Lernen

 Was hat Lernen mit einem Haus zu tun?

 

Mit freundlicher Genehmigung von LearnHack. Kanal. Um das Video mit Untertitel zu schauen, klicke hier: Video auf Youtube anschauen.


Die Dimensionen des Lernens

Was muss ich noch übers Lernen wissen?

Mit den Pfeiltasten auf deiner Tastatur kommst du auf die nächsten Seiten dieser Präsentation (Windows). Alternativ kannst du unter den Folien auf das kleine Dreieck klicken.


Transkription des Inhalts



Reflexion und Anwendung

Da es eine Sache ist, die Tipps zu bekommen, und eine andere, sie anzuwenden, haben wir für das Digital Learning Kit eine Reflexionsmöglichkeit entwickelt, die du, gern im Austausch mit einer Kommilitonin oder einem Kommilitonen, regelmäßig einsetzen kannst. 

Auf der Plattform Mahara als Tool für Gruppenarbeiten kannst du andere Studierende finden, die sich für ähnliche Themen interessieren und euch in Gruppen zusammenschließen.

Auf Mahara gibt es eine Austauschgruppe für das Digital Learning Kit, dort könnt ihr euch zusammenfinden und über die verschiedenen Module ausstauschen.

Was ihr beim ersten Einloggen auf Mahara beachten müsst, wie ihr der Gruppe beitretet und was ihr sonst auf Mahara tun könnt, erfahrt ihr in der Anleitung „Erste Schritte auf Mahara“. Meldet euch mit eurem URZ-Kürzel und Login an, das sind dieselben Daten, die ihr auch für Friedolin benutzt.

Außerdem findet ihr in dieser Gruppe Reflexionsvorlagen, die ihr bearbeiten könnt, um euer Vorgehen zu dokumentieren und langsam durch Reflexion zu verbessern. Diese Vorlagen könnt ihr in euer persönliches Portfolio auf Mahara kopieren und bearbeiten. Wenn ihr möchtet, könnt ihr sie für die anderen Gruppenmitglieder freigeben um euch dazu auszutauschen.

Du kannst alternativ auch hier - allein oder mit Kommiliton*innen - die Fragen beantworten. Nutze dafür die unten stehenden Dialogkarten!


Weiterführende Ressourcen

Literatur

Bensberg, G., & Messer, J. (2011). Survivalguide Bachelor: Dein Erfolgscoach fürs ganze Studium - Nie mehr Leistungsdruck, Stress & Prüfungsangst - Bestnoten mit Lerntechniken, Prüfungstipps! (2. Aufl.). Springer. [Link zum Buch in der ThULB: https://suche.thulb.uni-jena.de/Record/647523035]

Dunlosky, J., Rawson, K. A., Marsh, E. J., Nathan, M. J., & Willingham, D. T. (2013). Improving students’ learning with effective learning techniques: Promising directions from cognitive and educational psychology: Promising directions from cognitive and educational psychology. Psychological Science in the Public Interest: A Journal of the American Psychological Society, 14(1), 4–58. https://doi.org/10.1177/1529100612453266

Mandl, H., & Friedrich, H. F. (Hrsg.). (2005). Handbuch Lernstrategien (1. Aufl.). Hogrefe Verlag.

Stangl, W. (2022, 25. Juli). Active Recall . Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. https://lexikon.stangl.eu/32653/active-recall.Kurz- oder langfristige Lernstrategie? (o. J.). Uni-hamburg.de. Abgerufen 31. Juli 2022, von https://sumo.blogs.uni-hamburg.de/?p=4516 Stangl, W. (2022, 25. Juli). Spaced Repetition . Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. https://lexikon.stangl.eu/31121/spaced-repetition

Weinstein, C., & Mayer, R. (1986). The Teaching of Learning Strategies. In M. Wittrock (Hrsg.), Handbook of Research on Teaching (S. 315–327).