DiLe Deutsch - Digitale Lerngemeinschaften zur kohärenten Lernbegleitung im Jenaer Modell der Lehrerbildung.
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Vertiefungslernfeld: Fake News im Deutsch- und Sozialkundeunterricht
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Willkommen zum Thema Fake News im Deutsch- und Sozialkundeunterricht
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1. Der Einstieg in die Welt der Fake-News
Zunächst klicken Sie auf den Link: "Hier geht es zum Quiz", wodurch Sie automatisch loslegen.
Klicken Sie auf "wahr", wenn Sie eine Meldung für wahrheitsgemäß oder zumindest nicht für Fake News halten. Mit dem Label "falsch" kennzeichnen Sie das, was Sie als Fake News einstufen. Nehmen Sie sich ruhig Zeit. Wir kommen im Laufe dieses Bausteins immer wieder auf die Beispiele aus diesem kleinen Einstiegsquiz zurück. Über das Feld "Prüfen" haben Sie nach jeder Antworteingabe auch direkt die Möglichkeit zu kontrollieren, ob Ihr Votum zutrifft. Sie können sich aber auch am Ende überraschen lassen, indem Sie nach jeder Frage "nächste Seite" anklicken und dann nach dem letzten Beispiel Ihr persönliches Ergebnis sehen.
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2. Begriffsbestimmung
In diesem 15-minütigen Video erfahren Sie mehr dazu, was Fake News aus unserer Sicht ausmacht. Außerdem grenzen wir Fake News von scheinbar ähnlichen Phänomen wie journalistischen Fehlern, Propaganda und Satire ab.
Viel Spaß beim Video! -
3. Analyseraster: Wie lassen sich potenzielle Fake News erkennen?
Nachdem Sie über unsere kommentierte Powerpoint Einblick in die begrifflichen Tiefen von Fake News erhalten haben und nun wissen, wie sich Fake News von ähnlichen Phänomenen abgrenzen lassen, wenden wir uns der Frage nach der Identifikation von Fake News zu. Mit dem hier vorgestellten Analyseraster können Sie als Lehrkraft checken, ob es sich bei einer vermeintlichen Nachricht um Fake News handeln könnte. Wir haben dafür diverse Fragen aus der Forschungsliteratur gesammelt, strukturiert und zum Teil neu entwickelt. Die mehrfache Bejahung unserer Fragen deutet darauf hin, dass Fake News vorliegen.
Da Sie im Anschluss selbst mit Materialien das Raster erproben sollen, gehen wir hier nicht auf alle Fragen des Rasters ein, sondern nur auf den groben Aufbau. Die anschließende Prezi erklärt das Raster. Im Anschluss daran finden Sie unterhalb der Prezi das Analyseraster als Datei.
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Grenzen des Analyserasters
Doch bevor Sie das Analyseraster anwenden, möchten wir auf seine Grenzen aufmerksam machen. Wir erheben nicht den Anspruch, alle denkbaren Kriterien und Fragen erfasst zu haben, die es zum Erkennen jeglicher Formen von Fake News bedarf. Auch wenn wir uns um ein breites Spektrum an Fragen bemüht haben, können wir im Rahmen unserer Fächer den stetig neuen Spielarten von Fake News nur bedingt gerecht werden (vgl. z. B. Deep Fakes im Bereich von Videos: )
Vielmehr sehen wir das Analyseraster als Orientierungshilfe. Kein Kriterium sollte isoliert als einzige Beurteilungsgrundlage dienen. Allerdings können durchaus Fragen ausgemacht werden, die als stärkere Hinweisgeber dienen als andere, die lediglich als Indiz fungieren.
Die große Auswahl an Fragen erfordert es in jedem Fall, ausgehend vom zu prüfenden Material eine Vorauswahl an Fragen für den Unterricht zu treffen. Letztendlich können Sie als Lehrkraft, die das Analyseraster didaktisch für den Unterricht aufbereitet, nicht nur gezielt Fragen aus dem Katalog auswählen, sondern diesen auch stetig weiterentwickeln. Bereits hier sollte deutlich geworden sein, dass das Analyseraster als Hilfsmittel zur Orientierung beim Erkennen von Fake News, aber nicht als abschließendes Bewertungsinstrument einzusetzen ist.
Ein letzter Hinweis zum Einsatz des Rasters: Uns ist bewusst, dass das Analyseraster mit seinen Kategorien zum Teil durchaus voraussetzungsvoll erscheint. Einzelne Unterfragen erfordern ein gewisses Grundwissen seitens der Schülerinnen und Schüler. So ist es nicht selbstverständlich, dass den Lernenden klar ist, was ein Impressum ist oder welche Wesensmerkmale Satire zugeschrieben werden können. Die Entscheidung für die Auswahl, Nutzung oder ggf. Umwandlung von Fragen obliegt stets der gegebenen Situation im Unterrichtskontext.
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4. Fake News selbst gestalten
Es gibt viele Möglichkeiten, mit nur wenigen Klicks Fake News selbst herzustellen. Doch warum sollte diese Thematik auch eine unterrichtliche Relevanz haben?
Natürlich sollte es nicht Gegenstand sein, Lernende "zur Verbreitung von Falschnachrichten anzuleiten, wohl aber, um ihnen zu zeigen, wie einfach es ist, solche Fälschungen zu erstellen und viral zu verbreiten" (Schmengler, 2021, 11). Es geht damit vor allem sowohl um eine Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler als auch um die Steigerung der Kompetenz im Umgang mit Medien, was letztlich eine "Voraussetzung für die Fähigkeit der eigenen Meinungsbildung in einem demokratischen Gesellschaftsgefüge" (ebd., 13) darstellt.
Je nach Thematik lassen sich dann auch interessante Anschlussfragen initiieren. Julia Schmengler (2021, 11) nennt hierbei verschiedene Impulse, die beliebig erweiterbar sind:
- Was lösen vermeintlich Heil bringende Nachrichten bei schwer erkrankten Menschen aus?
- Wie verhalten wir uns in unserer Kommunikation verantwortungsvoll gegenüber der Gesellschaft gegenüber?
- Und wie möchten Jugendliche selber in ihrer digitalen Umgebung wahrgenommen werden?
Literaturhinweis: Schmengler, Julia (2021): Fake News in der Schule - wieso, weshalb, warum? Pädagogik, Heft 1, 72. Jahrgang. S. 10-13.
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5. Reflexion & Abschluss
Reflektieren Sie abschließend, welche Chancen oder Risiken Sie im Erstellen von Fake News mit Schülerinnen und Schülern sehen. Welche Rahmenbedingungen müssen für einen didaktisch angemessenen Einsatz dieser Vorgehensweise gegeben sein? Was für Materialien eignen sich besonders gut? Gerne können Sie uns entsprechende Impulse auch an unsere E-Mail-Adresse dile.deutsch@uni-jena.de senden.
An dieser Stelle finden Sie des Weiteren noch einige Literaturtipps. Wir hoffen, Sie konnten inhaltlich etwas mitnehmen, versuchen das Analyseraster didaktisch für Ihren eigenen Unterricht aufzubereiten und schaffen es mit seiner Hilfe, Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, Fake News zu entlarven.
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